Piezozündung

Piezozündung

Piezozündung entflammt Erdgas und Flüssiggas

Als Zündvorrichtungen haben Piezozündungen die Aufgabe, Gase mit einem Funken zu entflammen. Möglich ist das in der Regel bei Erd- sowie Flüssiggas, die in vielen Verbrauchsgeräten zum Einsatz kommen. Um die Verbrennung an Grill, Gasheizer oder Gastherme zu starten, ist dabei meist nur ein Knopfdruck erforderlich. Wie bei einem elektrischen Feuerzeug sorgt dieser dafür, dass ein von einer Feder gespannter Stößel auf ein spezielles Material schlägt. Verformt sich dieses dabei, entsteht eine sehr hohe Spannung, die sich mit einem Kabel zum Gasaustritt am Brenner führen lässt. Hier bildet sich daraufhin ein Funken und der Brennstoff entflammt sich.

Funktion basiert auf einem speziellen Material

Die Funktionsweise der Piezozündung lässt sich auf das eingesetzte Material zurückführen. Denn dabei handelt es sich um einen Kristall oder eine Keramik mit piezoelektrischen Eigenschaften. Verformen sich diese durch den Schlag mit einem Stößel, setzen sie elektrische Ladungen frei. Die kleinen Elemente bilden daraufhin zwei unterschiedlich geladene Pole, durch die sich eine sogenannte Entladungsspannung aufbaut. Letztere gleicht die Ladungsunterschiede aus und zeigt sich in Form eines Funkens. Mit stromführenden Leitungen ist es möglich, diesen direkt am Brenner des Gasgeräts entstehen zu lassen.

Da sich konventionelle Piezo-Kristalle schneller verbrauchen, setzen Hersteller heute zumeist auf piezoelektrische Keramiken. Dazu gehören beispielsweise Blei-Zirkonat-Titanat- oder Blei-Magnesium-Niobat-Verbindungen, die in der Regel eine hohe Langlebigkeit aufweisen.



Energiesparend, zuverlässig und unkomfortabel

Heizungen mit Piezozündung lösten Gasgeräte mit einer ständig brennenden Zündflamme ab. Sie sorgten für Energieeinsparungen und reduzierten den CO2-Ausstoß. Ein bedeutender Vorteil der Vorrichtungen ist dabei, dass sie auch ohne Batterien oder andere Stromquellen sehr zuverlässig funktionieren. Sie sind langlebig, im Vergleich zu anderen Lösungen aber auch unkomfortabler. Grund dafür ist, dass sich die Zünder nur mechanisch bedienen lassen. Wer einen Brenner auf diese Weise starten möchte, muss also immer einen Knopf betätigen, um den zündenden Funken zu erzeugen.

Alternativen zur Piezozündung in Gasheizungen

Während sich Gasthermen früher mit ständig brennenden Zündflammen in Betrieb nehmen ließen, sind heute überwiegend Zündelektroden im Einsatz. Diese bestehen einfach beschrieben aus zwei Drähten, die an eine Spannungsquelle im Feuerungsautomaten angeschlossen sind. Die Enden der Drähte liegen dicht beieinander, sodass sich nach dem Anlegen einer Spannung ein Zündfunke ausbilden kann.
Der Vorteil: Anders als bei konventionellen Zündern mit piezoelektrischen Materialien lassen sich die Zündvorrichtungen mit der Heizungssteuerung automatisch nutzen. Wichtig ist dabei jedoch eine zusätzliche Flammenüberwachung. Diese stellt sicher, dass das Gas tatsächlich brennt und wirkt Gasunfällen entgegen. Zu letzteren könnte es kommen, wenn unverbranntes Gas unbemerkt in den Aufstellraum der Gasheizung einströmt.